3D-Laser Vibrometer

Ein 3D-Laser-Vibrometer erfasst Schwingungen in allen drei Raumrichtungen. Dazu messen drei Laserstrahlen denselben Punkt aus unterschiedlichen Winkeln und ermöglichen so die vollständige Erfassung von In-plane- und Out-of-plane-Bewegungen.

Das Prinzip kommt sowohl bei 3D-Scanning-Vibrometern als auch bei 3D-Single-Point-Systemen zum Einsatz.

  • Dreiachsige Schwingungserfassung: Drei Laserstrahlen messen denselben Punkt aus unterschiedlichen Winkeln – das System transformiert die Daten automatisch in kartesische Koordinaten (x, y, z).
  • In-plane und Out-of-plane Trennung: Saubere Separation der Schwingungskomponenten in der Materialebene und senkrecht zur Oberfläche.
  • Frequenzbereich und Messbereich: DC bis 50 MHz bei Schwinggeschwindigkeiten bis 50 m/s.
  • FEM-Validierung: Import von 3D-Modellen (NASTRAN, STL, OBJ) und direkte Messung auf FEM-Knoten mit der Software SMART Lab.

Was ist ein 3D-Laser-Vibrometer?

Ein 3D-Laser-Vibrometer erfasst Schwingungen in allen drei Raumrichtungen an einem Messpunkt. Dazu messen drei Laserstrahlen denselben Punkt aus unterschiedlichen Winkeln. Die gemessenen Schwingungskomponenten – zunächst in den jeweiligen Strahlrichtungen als u-, v- und w-Komponenten vorliegend – werden anschließend in ein kartesisches Koordinatensystem (x, y, z) transformiert.

Es gibt zwei Grundtypen von 3D-Laser-Vibrometern: Das 3D-Single-Point-Vibrometer misst die dreidimensionale Schwingung an einem festen Messpunkt. Das 3D-Scanning-Vibrometer erfasst zusätzlich viele Punkte automatisch nacheinander und liefert vollständige 3D-Modenformen (Mode Shapes) über eine gesamte Messfläche.

Wichtige Begriffe:

  • In-plane-Schwingung: Bewegung innerhalb der Materialebene (tangential zur Oberfläche)
  • Out-of-plane-Schwingung: Bewegung senkrecht zur Oberfläche (Normalbewegung)
  • 3D-Verschiebung (3D Displacement): Der vollständige Schwingungsvektor mit Komponenten in x-, y- und z-Richtung

3D-Laser-Vibrometer vs. 1D-Laser-Vibrometer

Ein Laser-Doppler-Vibrometer misst Schwingungen immer entlang der Laserstrahlrichtung. Ein einzelner Laser erfasst daher genau eine Schwingungskomponente – man spricht von einem 1D-Laser-Vibrometer.

Wann reicht 1D aus?

Diese eindimensionale Messung ist ausreichend, wenn ausschließlich die Out-of-plane-Bewegung relevant ist – also die Schwingung senkrecht zur Oberfläche. Ein typisches Beispiel ist die Vibroakustik an dünnen Blechen: Die Schallabstrahlung entsteht hier im Wesentlichen durch die Normalbewegung der Struktur.

Das Problem bei schrägem Einfall:

Trifft der Laserstrahl exakt im 90°-Winkel auf eine ebene Oberfläche, entspricht die gemessene Komponente vollständig der Out-of-plane-Bewegung. Weicht der Laser jedoch von diesem Winkel ab, enthält das Messsignal sowohl Anteile der In-plane-Bewegung als auch der Out-of-plane-Bewegung. Eine saubere Trennung dieser Richtungen ist mit einem einzelnen Laser nicht möglich.

Die 3D-Lösung:

Ein 3D-Laser-Vibrometer löst dieses Problem: Drei Laserstrahlen messen denselben Messpunkt aus unterschiedlichen Winkeln. Die dabei erfassten Schwingungskomponenten liegen zunächst in den Strahlrichtungen der drei Vibrometer vor (u-, v-, w-Komponenten) und werden anschließend in ein kartesisches Koordinatensystem (x, y, z) transformiert. Erst mit diesen vollständigen 3D-Informationen ist eine exakte Trennung von In-plane- und Out-of-plane-Schwingungen möglich.

3D-Messung auf einen Blick

  • 3 Laserstrahlen messen denselben Punkt
  • Erfasste Komponenten: u, v, w (Strahlrichtungen)
  • Transformation in kartesische Koordinaten: x, y, z
  • Ergebnis: vollständiger 3D-Schwingungsvektor

Die Transformation erfolgt automatisch durch die Software SMART Lab. Der Anwender erhält die Messdaten direkt in x-, y- und z-Koordinaten – ohne manuelle Umrechnung.

3D-Scanning vs. 3D-Single-Point

3D-Laser-Doppler-Vibrometer gibt es in zwei Ausführungen: als Single-Point-System für die Messung an einem festen Punkt oder als Scanning-System für die automatische Erfassung ganzer Flächen.

3D-Single-Point-Vibrometer

Ein 3D-Single-Point-Vibrometer misst die dreidimensionale Schwingung an einem festen Messpunkt. Der Messpunkt bleibt stationär – es erfolgt kein räumliches Abfahren der Oberfläche. Das System liefert die kartesischen Koordinaten (x, y, z) direkt am Digital- und Analogausgang des Gerätes und ermöglicht so die In-plane/Out-of-plane-Trennung an genau diesem Punkt.

Hinweis/Einschränkung:

Da nur ein einzelner Punkt erfasst wird, liefert das 3D-Single-Point-Vibrometer lokale Informationen – eine Modenform-Erstellung über eine Fläche ist nicht möglich.

3D-Scanning-Vibrometer

Ein 3D-Scanning-Vibrometer misst dreidimensionale Schwingungen über viele Punkte automatisch nacheinander. Es liefert vollständige 3D-Modenformen (Mode Shapes) und ermöglicht die In-plane/Out-of-plane-Trennung über die gesamte Messfläche.

Das System eignet sich für Modalanalysen (EMA/OMA), strukturelle Gesamtbewertungen sowie für komplexe Geometrien und große Bauteile. Durch den Import von 3D-Modellen und die Messung direkt auf FEM-Knoten (z.B. NASTRAN) lässt sich das 3D-Scanning-Vibrometer in den Validierungsprozess integrieren.

Vergleich: 3D-Scanning vs. 3D-Single-Point-Vibrometer

3D-Scanning-Vibrometer
3D-Scanning-Vibrometer
3D-Single-Point-Vibrometer
3D-Single-Point-Vibrometer
MessprinzipAutomatisches Abfahren einer Fläche mit vielen Messpunkten – erfasst vollständige 3D-Modenformen.Misst die dreidimensionale Schwingung an einem festen, stationären Messpunkt.
MesspunkteViele Punkte automatisch nacheinander – kein manuelles Umpositionieren erforderlich.Ein Punkt – für weitere Messpunkte ist eine Neupositionierung des Faserkopfes notwendig.
In-plane/Out-of-plane TrennungÜber die gesamte Messfläche.Am einzelnen Messpunkt.
Typische AnwendungenModalanalyse (EMA/OMA), FEM-Validierung, komplexe Geometrien und große Bauteile.Lokale Schwingungsanalyse, schwer zugängliche Messstellen
Optomet ProduktSMART 3D-ScanSMART 3D-Fiber

Wann ist ein 3D-Laser-Vibrometer erforderlich?

Bei ebenen Strukturen und reiner Out-of-plane-Analyse kann ein 1D-Laser-Vibrometer ausreichend sein. Sobald jedoch komplexe Geometrien, In-plane-Schwingungen oder die Validierung von FEM-Modellen im Fokus stehen, liefert erst die dreidimensionale Messung das vollständige Bild.

In-plane- und Out-of-plane-Moden sichtbar machen:

Eine Bremsscheibe schwingt sowohl senkrecht zur Oberfläche (Out-of-plane) als auch in der Scheibenebene (In-plane). Ein 1D-Laser-Vibrometer erfasst nur die Out-of-plane-Bewegung. Erst ein 3D-Laser-Vibrometer macht beide Modenarten sichtbar und zeigt die zugehörigen Resonanzfrequenzen.

Komplexe Geometrien und Freiformflächen:

Bei einer ebenen Platte kann in manchen Fällen eine 1D-Messung ausreichen. Sobald die Struktur jedoch Krümmungen, Hinterschnitte oder Freiformflächen aufweist – wie bei Turbinenschaufeln, Hohlkörpern oder tiefgezogenen Bauteilen – sind 3D-Informationen notwendig, um das Schwingungsverhalten vollständig zu erfassen.

Exakte In-plane/Out-of-plane-Trennung:

Eine saubere Trennung von In-plane- und Out-of-plane-Schwingungen ist erst möglich, wenn der vollständige 3D-Schwingungsvektor bekannt ist. Mit 1D-Messungen entsteht bei schrägem Lasereinfall ein Mischsignal – die Richtungskomponenten lassen sich nicht separieren.

FEM-Validierung:

In FE-Simulationen (z.B. NASTRAN, ANSYS, Abaqus) wird an jedem Knoten ein vollständiger 3D-Verschiebungsvektor berechnet. Für eine korrekte Validierung müssen Messdaten und Simulation im gleichen Koordinatensystem vorliegen. Bei komplexen Strukturen ist hierfür ein 3D-Laser-Vibrometer erforderlich.

Dehnungs- und Spannungsberechnung:

Ein 3D-Laser-Vibrometer erfasst die vollständigen Verschiebungsvektoren in allen drei Raumrichtungen. Diese Daten ermöglichen die Berechnung von Dehnungen und daraus abgeleiteten Spannungen – eine Alternative zu Dehnungsmessstreifen (DMS). Verzerrungen der Struktur bilden sich nicht nur senkrecht, sondern auch in der Materialebene aus.

3D-Laser-Vibrometer von Optomet

Optomet bietet zwei 3D-Laser-Vibrometer aus der SMART Serie: das SMART 3D-Scan für die flächige Erfassung von Modenformen und das SMART 3D-Fiber für die dreidimensionale Einzelpunktmessung.

SMART 3D-Scan

Ein 3D-Laser-Vibrometer erfasst die vollständigen Verschiebungsvektoren in allen drei Raumrichtungen. Diese Daten ermöglichen die Berechnung von Dehnungen und daraus abgeleiteten Spannungen – eine Alternative zu Dehnungsmessstreifen (DMS). Verzerrungen der Struktur bilden sich nicht nur senkrecht, sondern auch in der Materialebene aus.

Das System ist modular aufgebaut: Ein bestehendes SMART Scan+ lässt sich jederzeit zu einem vollständigen 3D-Scanning-System erweitern. SMART Lab unterstützt den gesamten Workflow – vom Kamera-Matching der drei Geräte mit dem 3D-Modell über die automatische Laserkalibrierung bis zur Live-Visualisierung der Messdaten während des Scans.

Key Features:

  • Drei synchronisierte SMART Scan+ Vibrometer
  • Bis zu 512 × 512 Messpunkte
  • Automatische Transformation in x-, y-, z-Koordinaten
  • Import von 3D-Modellen (STL, OBJ, PLY, NASTRAN)
  • Messung direkt auf FEM-Knoten

Mehr zu SMART 3D-Scan | Datenblatt SMART 3D-Scan (PDF)


SMART 3D-Fiber

Das SMART 3D-Fiber ist ein 3D-Single-Point-Vibrometer mit kompaktem Faserkopf. Drei Laserstrahlen messen denselben Punkt und liefern die kartesischen Koordinaten (x, y, z) direkt am Digital- und Analogausgang. Der kompakte 3D-Faserkopf eignet sich besonders für schwer zugängliche Messstellen – etwa in Getrieben, Motorräumen oder an Komponenten mit beengten Einbausituationen.

Die integrierte Webcam zeigt im Kamerabild, ob alle drei Laser auf denselben Punkt der Oberfläche treffen. Das System kann sowohl über die Software SMART Lab als auch direkt über ein externes DAQ-System betrieben werden.

Key Features:

  • Kompakter 3D-Faserkopf (107 × 100 × 102 mm)
  • Arbeitsabstand: 83 mm, weitere Faserköpfe mit Arbeitsabständen von 25 mm bis 100 m stehen zur Verfügung.
  • Direkte Ausgabe der x-, y-, z-Koordinaten am Analog-/Digitalausgang
  • Integrierte Webcam zur Ausrichtung der drei Laser auf den Messpunkt
  • Geeignet für schwer zugängliche Messstellen

Mehr zu SMART 3D-Fiber | Datenblatt SMART 3D-Fiber (PDF)

Typische Anwendungsfälle für ein 3D-Laser-Vibrometer

3D-Laser-Vibrometer kommen überall dort zum Einsatz, wo eindimensionale Messungen nicht ausreichen – sei es aufgrund komplexer Geometrien, relevanter In-plane-Schwingungen oder der Anforderung an eine vollständige FEM-Validierung.

Turbinenschaufeln und Blisks

Turbinenschaufeln und Blisks (Blade Integrated Disks) weisen komplexe Geometrien mit Krümmungen und Verwindungen auf.

Die Schwingungen treten in allen drei Raumrichtungen auf und lassen sich mit einem 1D-Vibrometer nicht vollständig erfassen. Ein 3D-Scanning-Vibrometer liefert die vollständigen Modenformen und ermöglicht den direkten Vergleich mit FEM-Simulationen.

Komplexe Geometrien und Freiformflächen

Hohlkörper, tiefgezogene Bauteile, Kunststoffgehäuse oder komplexe Paneele lassen sich mit eindimensionalen Messungen oft nur unzureichend analysieren. 

Die Oberflächennormale variiert über die Struktur, sodass ein 1D-Laser an verschiedenen Stellen unterschiedliche Mischungen aus In-plane- und Out-of-plane-Bewegung erfasst. Ein 3D-Laser-Vibrometer liefert an jedem Messpunkt den vollständigen Schwingungsvektor – unabhängig von der lokalen Oberflächenausrichtung.

Bremssysteme

Bei der Analyse von Bremsscheiben am Bremsenprüfstand spielen In-plane-Moden eine wesentliche Rolle – etwa bei der Untersuchung von Bremsenquietschen. 

Diese tangentialen Schwingungen in der Scheibenebene sind mit einem 1D-Scanning-Vibrometer nicht sichtbar. Erst die 3D-Messung mit macht diese Moden erkennbar und ermöglicht eine vollständige Charakterisierung des Schwingungsverhaltens.

Komplexe Geometrien und Freiformflächen

Leichtbaustrukturen aus Faserverbundwerkstoffen oder Sandwichkonstruktionen zeigen oft ein komplexes Schwingungsverhalten mit ausgeprägten In-plane-Komponenten. 

Für die Charakterisierung und Validierung dieser Bauteile ist die vollständige 3D-Schwingungsinformation erforderlich – insbesondere wenn die Messdaten mit FEM-Modellen abgeglichen werden sollen.

Ablauf einer 3D-Scanning-Messung

Eine 3D-Scanning-Messung mit dem SMART 3D-Scan folgt einem strukturierten Workflow – von der Geometrieerfassung über die automatische Kalibrierung bis zur Visualisierung der Ergebnisse. Die Software SMART Lab begleitet den gesamten Prozess.

3D Model in Laser-Scanning Software

Schritt 1: 3D-Geometrie einlesen

Im ersten Schritt wird die 3D-Geometrie des Messobjekts in SMART Lab geladen. Die Software unterstützt gängige Formate wie STL, OBJ, PLY sowie FEM-Modelle aus NASTRAN. Alternativ lässt sich die Geometrie direkt über das Kamerabild erfassen.


3D-Modell in Vibrometer Software zum Abgleich per Kamera

Schritt 2: Kamera-Matching

Beim Kamera-Matching werden die drei Scanning-Vibrometer mit dem 3D-Modell abgeglichen. Daraus entsteht ein digitaler Zwilling: Die Orientierung und Position jedes Gerätes im Raum relativ zum Messobjekt ist exakt bekannt.


Kalibrierung des Lasers für die Schwingungsmessung per Software

Schritt 3: Laserkalibrierung

Im nächsten Schritt erfolgt die Kalibrierung der drei Laserstrahlen. SMART Lab führt diesen Vorgang vollautomatisch durch. Die Kalibrierqualität lässt sich jederzeit überprüfen – inklusive mathematischer Fehlerberechnung.

Erstellung von Messpunkten in der Software für Schwingungsmessung

Schritt 4: Messpunkte definieren

Die Messpunkte werden direkt auf dem 3D-Modell oder im Kamerabild erzeugt. Bei der FEM-Validierung können die Punkte automatisch auf die Knoten des Simulationsmodells gelegt werden – so liegen Messung und Simulation im gleichen Koordinatensystem.


Messaufbau mit 3 Scanning Vibrometern zur 3D-Schwingungsanalyse

Schritt 5: Automatischer Scan

Das System scannt alle definierten Messpunkte automatisch und nacheinander. Die Messung erfolgt phasenrichtig, sodass die Schwingungen aller Punkte zeitlich korrekt zueinander stehen. Während des Scans zeigt SMART Lab die Messdaten live an – die Analyse kann bereits während der Messung beginnen.


Schwingungsanalyse in Smart Lab Software

Schritt 6: Transformation und Visualisierung

Die gemessenen Schwingungskomponenten (u, v, w) werden automatisch in kartesische Koordinaten (x, y, z) transformiert. SMART Lab visualisiert die Ergebnisse als FRF, Mode Shapes oder Zeitverläufe – sowohl im Zeit- als auch im Frequenzbereich.

Ablauf einer 3D-Single-Point-Messung

Die 3D-Single-Point-Messung mit dem SMART 3D-Fiber ist in wenigen Schritten eingerichtet. Das System liefert die 3D-Schwingungsdaten wahlweise über die Software SMART Lab oder direkt an den Analog- und Digitalausgängen.

Schritt 1: Verbindung herstellen

Das SMART 3D-Fiber wird per Ethernet mit dem PC verbunden. Alternativ lässt sich das System direkt an ein externes DAQ-System anschließen – die x-, y-, z-Koordinaten stehen sowohl am Digitalausgang als auch an den Analogausgängen zur Verfügung.


Schritt 2: Faserkopf ausrichten

Der 3D-Faserkopf wird auf das Messobjekt ausgerichtet. Die integrierte Webcam zeigt im Kamerabild, ob alle drei Laserstrahlen auf denselben Punkt der Oberfläche treffen. So ist sichergestellt, dass die Messung den vollständigen 3D-Schwingungsvektor an exakt einem Punkt erfasst.


Schritt 3: Messobjekt anregen

Das Messobjekt wird zur Schwingung angeregt – beispielsweise mit dem integrierten Signalgenerator des SMART 3D-Fiber oder über eine externe Anregungsquelle.


Schritt 4: Messung starten und analysieren

Nach dem Start der Messung stehen die 3D-Schwingungsdaten in Echtzeit zur Verfügung. Die Analyse erfolgt in der Software SMART Lab oder direkt im angeschlossenen DAQ-System.


Portrait of Tobias Schröder, Head of Sales & Marketing at Optomet

"Seit mehr als zwei Jahrzehnten steht Optomet für präzise Schwingungsmessung. Unsere 3D-Laser-Scanning Vibrometer liefern verlässliche Daten – von der Laboranalyse bis zur industriellen Qualitätskontrolle."

Tobias Schröder (M.Sc. Maschinenbau)
Head of Sales & Marketing

Vorteile gegenüber klassischen Sensoren

Beschleunigungssensor und Dehnungsmessstreifen
Konventionelle Kontakt-Sensoren
3D-Laser-Vibrometer
3D-Laser-Vibrometer
MessrichtungenFür 3D-Erfassung sind triaxiale Sensoren erforderlich – diese sind größer, schwerer und beeinflussen das Schwingverhalten stärkerErfasst alle drei Raumrichtungen (x, y, z) gleichzeitig an jedem Messpunkt
In-plane / Out-of-planeSaubere Trennung nur mit aufwendiger Sensoranordnung möglichExakte Trennung von In-plane- und Out-of-plane-Schwingungen an jedem Messpunkt
Komplexe GeometrienBegrenzte Einsatzmöglichkeiten bei Krümmungen und FreiformflächenVollständige 3D-Erfassung auch bei komplexen Strukturen wie Turbinenschaufeln oder Hohlkörpern
FEM-ValidierungAufwendige Zuordnung von Sensorpositionen zu FEM-KnotenDirekte Messung auf FEM-Knoten; Messdaten und Simulation im gleichen Koordinatensystem
Dehnungs- und SpannungsberechnungErfordert zusätzliche Dehnungsmessstreifen (DMS) mit aufwendiger ApplikationBerechnung aus vollständigen 3D-Verschiebungsvektoren möglich – ohne zusätzliche Sensorik
Einfluss auf EigenfrequenzenZusätzliche Masse beeinflusst das SchwingverhaltenBerührungslose Messung ohne Masseeinfluss
Messbarer FrequenzbereichTypisch begrenzt auf wenige kHz bis einige zehn kHzBis zu 50 MHz (SMART Serie)

FAQ: 3D-Laservibrometer

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Messprinzip, zu den Anwendungsbereichen und zur Systemkonfiguration von 3D-Laservibrometern.

Ein 1D-Laservibrometer misst die Schwingung entlang der Richtung des Laserstrahls – also genau eine Komponente. Ein 3D-Laservibrometer verwendet drei Laserstrahlen, um alle drei Raumrichtungen zu messen, und liefert den vollständigen Schwingungsvektor in kartesischen Koordinaten (x, y, z).

Ein 3D-Laservibrometer ist erforderlich, wenn Schwingungen in der Ebene relevant sind, wenn komplexe Geometrien mit Krümmungen oder Freiformflächen analysiert werden müssen oder wenn eine FEM-Validierung unter Verwendung vollständiger 3D-Verschiebungsvektoren durchgeführt werden muss.

„Außerhalb der Ebene“ bezieht sich auf Schwingungen senkrecht zur Oberfläche (normale Bewegung). „Innerhalb der Ebene“ bezieht sich auf Schwingungen innerhalb der Materialebene, d. h. tangential zur Oberfläche. Nur ein 3D-Laservibrometer kann diese Komponenten sauber voneinander trennen.

Die drei Laser messen zunächst in ihren jeweiligen Strahlrichtungen (u, v, w). Die SMART Lab-Software berechnet automatisch die Schwingungskomponenten in einem kartesischen Koordinatensystem (x, y, z) – ausgerichtet auf das Testobjekt oder das FEM-Modell.

Ein 3D-Einzelpunkt-Vibrometer (SMART 3D-Fiber) misst die dreidimensionale Schwingung an einem festen Messpunkt. Ein 3D-Scanning-Vibrometer (SMART 3D-Scan) bewegt sich automatisch nacheinander über viele Punkte und liefert vollständige 3D-Modusformen über eine gesamte Oberfläche.

Ja. Die SMART-Serie ist modular aufgebaut. Ein vorhandener SMART Scan+ kann jederzeit um zwei zusätzliche Geräte erweitert werden, um einen vollständigen SMART 3D-Scan zu bilden.

SMART Lab unterstützt gängige Formate wie STL, OBJ und PLY sowie FEM-Modelle von NASTRAN. Messpunkte können direkt auf FEM-Knoten platziert werden.

Die Kalibrierung der drei Laserstrahlen erfolgt in SMART Lab vollautomatisch. Die Software überprüft die Kalibrierungsqualität und zeigt mathematische Fehlerberechnungen an.

Mit der SMART-Serie können Frequenzen von DC bis 50 MHz gemessen werden.

Ja. Dehnungen und die daraus resultierenden Spannungen können anhand der vollständigen 3D-Verschiebungsvektoren berechnet werden – als Alternative zu Dehnungsmessstreifen.

Die SMART 3D-Vibrometer verwenden augensichere Laserquellen. Der unsichtbare SWIR-Messlaser (1550 nm) ist als Laserklasse 1 (< 10 mW) klassifiziert und erfordert keine Schutzbrille. Der für die Ausrichtung verwendete sichtbare Pilotlaser ist Laserklasse 2 (< 1 mW) und ebenfalls augensicher.

Die drei Laser eines 3D-Systems messen denselben Punkt gleichzeitig aus verschiedenen Winkeln. In einem 3D-Scanning-Vibrometer werden die einzelnen Messpunkte nacheinander angefahren. Mit Hilfe eines Referenzsignals werden die zeitversetzten Messungen phasenkorrekt kombiniert.

Die Anregung hängt von der Messaufgabe ab und kann mit einem Modalhammer, einem Shaker, einem Piezoaktuator oder unter realen Betriebsbedingungen erfolgen. Die SMART-Serie verfügt über einen integrierten Signalgenerator, der als definierte Anregungsquelle verwendet werden kann.

Ja. Die Messdaten sind sowohl digital als auch analog verfügbar und können über offene Schnittstellen in bestehende Prüfstände und Messketten integriert werden. Externe Trigger ermöglichen synchronisierte Messprozesse.

SMART 3D-Scan: Das System ermöglicht Arbeitsabstände von ca. 6,5 mm bis 100 m – je nach Objektgröße und Aufbau.

SMART 3D-Fiber: Der kompakte 3D-Faserkopf hat einen festen Arbeitsabstand von 83 mm. Alternativ sind zusätzliche Faserköpfe mit Arbeitsabständen von 25 mm bis 100 m erhältlich.

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Technische Daten – 3D-Laservibrometer

Die vollständigen technischen Spezifikationen finden Sie auf den jeweiligen Produktseiten und in den Datenblättern.

SMART 3D-Scan

3D-Scan-Vibrometer für vollständige Modenformen in allen drei Raumrichtungen.

Datenblatt SMART 3D-Scan (PDF)

SMART 3D-Faser

3D-Einzelpunkt-Vibrometer mit kompaktem Faserkopf für schwer zugängliche Messorte.

Datenblatt SMART 3D-Fiber (PDF)

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