Laser-Scanning Vibrometer

Laser-Scanning Vibrometer erfassen Schwingungen vollflächig und berührungslos. Durch das automatische Abtasten eines definierten Punktgitters messen sie Geschwindigkeit, Auslenkung und Beschleunigung an jedem Messpunkt. Die Systeme werden eingesetzt, wenn detaillierte Schwingungsformen, Modalanalysen oder FEM-Validierungen benötigt werden.

  • Flächenhafte Messung: Automatisches Scannen von bis zu 512 × 512 Punkten mit Messflächen von < 1 mm² bis > 10 m².
  • Berührungslose Analyse: Keine zusätzliche Masse am Prüfobjekt – geeignet für empfindliche, heiße oder bewegte Oberflächen.
  • Messbereich: Frequenzbandbreite von 0 Hz bis 50 MHz und Vibrationsgeschwindigkeiten bis 50 m/s.
  • Datenübertragung: Digital über Ethernet oder über analoge Ausgänge. Auswertung und Visualisierung mit SMART Lab Software oder Integration in bestehenden Systeme.
  • Visualisierung: Modalanalysen, Schwingformen und Mode Shapes als 1D- oder 3D-Darstellung.
Mehrere Scanning Laser Bibrometer analysieren die Schwingung eines Autos im Windkanal
SMART Scan Laserbibrometer, Front- und Rückansicht
Schwingungsbild einer Platine

Was ist ein Laser-Scanning Vibrometer?

Ein Laser-Scanning Vibrometer misst Schwingungen berührungslos und sequentiell an vielen Punkten eines Prüfobjekts. Dazu wird der Laserstrahl automatisch über ein definiertes Messgitter geführt. An jedem Punkt werden Geschwindigkeit, Auslenkung und Beschleunigung erfasst. So entsteht eine vollständige Darstellung der Schwingungsformen eines Bauteils – von lokalen Resonanzen bis zu globalen Moden.

Scanning-Vibrometer werden eingesetzt, wenn die räumliche Verteilung von Schwingungen relevant ist, etwa in der Modalanalyse, der NVH-Untersuchung oder bei der Validierung numerischer Modelle. Durch die rein optische Messung bleibt das Prüfobjekt unbeeinflusst. Es wird keine zusätzliche Masse aufgebracht, wie sie bei Beschleunigungsaufnehmern oder anderen Kontaktsensoren entsteht. Die Eigenfrequenzen des Systems bleiben vollständig erhalten.

Die Messung funktioniert unabhängig von der Oberflächenbeschaffenheit und kann auch auf sehr heißen Bauteilen durchgeführt werden, zum Beispiel auf heißlaufenden Motor- und Antriebskomponenten im Prüfstand.

Vergleich: Scanning- und Single-Point-Vibrometer

Scanning Laser Vibrometer
Scanning Vibrometer
Single-Point Laser Vibrometer
Single-Point Vibrometer
MessprinzipAutomatisches Abtasten einer Fläche mit vielen Messpunkten zur Erstellung einer vollständigen Schwingungsform.Misst die Schwingung an einem definierten Punkt entlang der Laserachse.
PositionierungKeine Neupositionierung erforderlich – der Laserstrahl wird über integrierte Ablenkspiegel über das Messfeld geführt.Neupositionierung erforderlich, wenn ein anderer Punkt gemessen werden soll. Alternativ möglich durch mehrere Single-Point Vibrometer oder Faserköpfe.
Räumliche Information2D- oder 3D-Informationen je nach Systemkonfiguration.1D-Informationen (Geschwindigkeit, Auslenkung, Beschleunigung entlang einer Achse).
Typische AnwendungenVollflächige Schwingungsanalyse, Modalanalyse und Untersuchung komplexer Strukturen.Einzelpunktmessungen an Maschinen, Werkzeugen, Bauwerken oder Komponenten in der Qualitätsprüfung.

Ablauf einer Messung mit einem Laser-Scanning Vibrometer

Bei einer  Laser-Scanning Vibrometer Messung wird der Laserstrahl nicht nur auf einen einzelnen Punkt gerichtet, sondern nacheinander auf viele definierte Positionen der Oberfläche geführt. Die durch die Bewegung verursachte Doppler-Verschiebung des reflektierten Lichts wird für jeden Messpunkt im integrierten Interferometer ausgewertet. So entstehen vollständige Datensätze aus Geschwindigkeit, Auslenkung und Beschleunigung – berührungslos, ohne zusätzliche Masse und mit präziser räumlicher Zuordnung.

Typischer Messablauf: Vom Messaufbau bis zur Auswertung

SMART Scan+ Scanning-Laservibrometer

1. Vorbereitung und Kalibrierung

Zu Beginn wird der Messaufbau eingerichtet und das Prüfobjekt positioniert. 

Anschließend erfolgt die Kalibrierung des Scanning-Lasers: Kameraansicht und Laserstrahl werden präzise zueinander ausgerichtet, sodass jeder Messpunkt im Bild exakt dem tatsächlichen Auftreffpunkt des Lasers entspricht. 

Danach werden die Messpunkte oder das Messgitter definiert.


Screenshot aus SMART Lab Software zur Messung von Schwingungen an einem Auto

2. Automatisierte Abfolge aus Anregung und Messung

Die zuvor festgelegten Messpunkte werden automatisiert nacheinander abgefahren. Unmittelbar vor jedem Messpunkt erfolgt die Anregung des Prüfobjekts, zum Beispiel durch Shaker, Modalhammer, Piezoaktuator oder Schallanregung. 

Anschließend misst das Vibrometer Geschwindigkeit, Auslenkung und Beschleunigung des aktuellen Punktes. Die Abfolge wiederholt sich fortlaufend: Anregung → Messung → nächster Messpunkt.


Schwingungsbild einer Turbine, erstellt Mit Scanning Laservibrometer

3. Zusammenführung der Messdaten

Nach dem vollständigen Scan liegen die Daten aller Messpunkte strukturiert vor. 

Die räumliche Zuordnung zu den definierten Punkten bleibt erhalten, sodass die Messdaten direkt weiterverarbeitet werden können – entweder in der Optomet-Software oder in externen Auswertetools.

Vorteile gegenüber klassischen Sensoren

Accelerometer
Konventionelle Kontakt-Sensoren
Scanning LDV
Scanning Laser Vibrometer
Dichte der MesspunkteViele einzelne Sensoren nötig; begrenzte räumliche AbdeckungAutomatisierter Scan von hunderten bis tausenden Punkten für hohe räumliche Auflösung
Komplexe GeometrienBegrenzte Einsatzmöglichkeiten auf schwer zugänglichen StellenMessung auch auf komplexen Strukturen und für detaillierte Modenformen
MessdauerAufwendiger Aufbau und lange Messzeit über viele EinzelsensorenFlächenmessung typischerweise innerhalb von etwa einer Stunde durch automatisiertes Scannen
OberflächenvorbereitungErfordert Kleben, Schrauben oder mechanische BefestigungKeine Vorbereitung der Oberfläche notwendig; vollständig berührungslos
Einfluss auf EigenfrequenzenBeeinflusst das SchwingverhaltenSchwingverhalten wird nicht beeinflusst
Messbarer FrequenzbereichTypisch begrenzt auf wenige kHz bis einige zehn kHzBis zu 50 MHz (SMART Series), bis zu 25 MHz (CLASSIC Series)

Referenzsensoren & Synchronisation der Messpunkte

Ein Laser Scanning Vibrometer misst eine Struktur nicht gleichzeitig, sondern nacheinander an vielen einzelnen Punkten. Damit diese zeitlich versetzten Messungen später zu einer sauberen, phasenrichtigen Schwingungsform zusammengesetzt werden können, benötigt das System einen festen Bezugspunkt. 

Genau diese Aufgabe übernimmt der Referenzsensor: Er erfasst das eingeleitete Anregungssignal – etwa die Kraft eines Modalhammers oder die Bewegung eines Shakers – und dient als gemeinsamer Phasen- und Amplitudenbezug für alle Messpunkte.

Einsatz mit oder ohne Referenzsensoren
Laser Scanning Vibrometer können sowohl mit Referenzsensoren als auch ohne betrieben werden. Je nach Ziel der Analyse stehen Messverfahren zur Verfügung, die entweder exakt definierte Modalparameter liefern oder die Schwingungen direkt unter realen Betriebsbedingungen erfassen.

Sind Referenzsensoren immer notwendig?

Ob ein Referenzsensor benötigt wird, hängt vom Messverfahren ab. Bei einigen Analysen ist ein fester Bezugspunkt zwingend erforderlich, bei anderen spielt er keine Rolle, weil die Anregung aus dem realen Betrieb stammt und nicht reproduzierbar ist.

EMA – Experimental Modal Analysis

Bei der Experimental Modal Analysis (EMA) ist ein Referenzsensor notwendig. Die Anregung wird gezielt und reproduzierbar eingeleitet, etwa mit einem Modalhammer, Shaker oder Piezoaktor. Das Referenzsignal dient als fester zeitlicher und amplitudenbezogener Bezug und ermöglicht eine phasenrichtige Zusammensetzung der Messpunkte.

EMA ermöglicht:

  • Exakte Frequenzgangfunktionen (FRFs)
  • Präzise Bestimmung von Eigenfrequenzen und Dämpfungswerten
  • Klare, reproduzierbare Modenformen
  • Gezielte Anregung einzelner Moden
  • Kontrollierte und wiederholbare Messbedingungen

OMA – Operational Modal Analysis

Bei der Operational Modal Analysis (OMA) werden keine Referenzsensoren eingesetzt. Die Struktur wird im realen Betrieb angeregt, zum Beispiel durch Wind, Motorlauf, Verkehrslasten oder aerodynamische Einflüsse. Diese Anregungen sind nicht reproduzierbar, daher kann kein definierter Referenzkanal verwendet werden.

OMA eignet sich für:

  • Schwingungen unter realen Betriebsbedingungen
  • Große Strukturen, die nicht künstlich angeregt werden können
  • Situationen, in denen ein Referenzsensor nicht montiert werden kann
  • Analyse des tatsächlichen dynamischen Verhaltens im Betrieb

Arten von Referenzen

Bei Scanning-Messungen können verschiedene Referenzsensoren angeschlossen werden. Sie erfassen die eingeleitete Anregung oder die resultierende Bewegung und dienen als gemeinsamer Bezug für alle Messpunkte.

Analoger Beschleunigungssensor

Beschleunigungssensoren
(z. B. IEPE- oder TEDS-Sensoren)

Modalhammer mit Kraftsensor

Kraftsensoren 
(z.B. eines Modalhammers)

Scanning-Laservibrometer mit angeschlossenem Faserkopf

Kontaktloser Referenzkanal
(z. B. zusätzliches Vibrometer oder Faserkopf)

Graph einer Schwingung aus einem Signalgeber

Interner Signalgenerator 
(Integriert im Optomet Scanning Vibrometer)


Optomet SMART Serie: Einfache Einbindung von Referenzsensoren

Die Systeme der SMART Serie bieten eine direkte Anbindung von Referenzsensoren ohne zusätzliche Hardware. Sensoren werden automatisch erkannt und können unmittelbar in den Messablauf integriert werden.

Vorteile:

  • Direkt anschließbare Beschleunigungs- und Kraftsensoren sowie Mikrofone
  • Unterstützung von TEDS- und IEPE-Sensoren
  • Synchrones Logging aller Kanäle
  • Plug-and-Play Einbindung in SMART Lab Software (Signale sofort sichtbar)
Rückseite eines Scanning-Laser-Vibrometers: Anschlüsse für analoge und digitale Sensoren
Insgesamt stehen 12 Referenzkanäle zur Verfügung (u.a. Triax-Referenzkanäle)

Vom 1D Scanning zum 3D Scanning

Erweiterbar durch die modulare Optomet SMART Serie

Die Optomet SMART Serie ist modular aufgebaut und lässt sich flexibel erweitern. Ein System, das zunächst für eindimensionale Scanning-Messungen eingesetzt wird, kann später zu einem vollständigen 3D-Scanning-Vibrometer ausgebaut werden. Die vorhandenen Komponenten bleiben dabei im System und werden bei einem Ausbau einfach durch zusätzliche Geräte und Komponenten der SMART-Serie ergänzt.

Platine mit einzelnen Komponenten, die mit einem Scanning-Vibrometer analysiert worden sind
1D-Scan: Schwingungsverhalten von Komponenten auf einer Platine
3d-Scanning Vibrometer, welches die Schwingung einer Bremsscheibe scannt
3D-Scan: Schwingungsverhalten einer Bremsscheibe
Full-Body Vibrometer Scan eines Autos. Mehrere Scanning Vibrometer analysieren parallel
Full-Body-Scan: Schwingungsverhalten eines Autos im Windkanal

Dieser modulare Ansatz ermöglicht es, mit einem kompakten 1D-System zu beginnen und die Funktionalität schrittweise zu erweitern, sobald neue Messaufgaben hinzukommen. So wächst das System mit den Anforderungen und bleibt langfristig anpassbar.

Portrait of Tobias Schröder, Head of Sales & Marketing at Optomet

"Seit mehr als zwei Jahrzehnten steht Optomet für präzise Schwingungsmessung. Unsere Laser-Scanning Vibrometer liefern verlässliche Daten – von der Laboranalyse bis zur industriellen Qualitätskontrolle."

Tobias Schröder (M.Sc. Maschinenbau)
Head of Sales & Marketing

Typische Anwendungen in Forschung und Industrie

 Laser-Scanning Vibrometer werden für flächenhafte Schwingungsanalysen in unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Sie ermöglichen die Untersuchung komplexer Strukturen, die Bestimmung von Modenformen und Eigenfrequenzen sowie die Analyse von Schwingungen unter realen Betriebsbedingungen.

Typische Anwendungen:

  • Modalanalyse – Bestimmung von Eigenfrequenzen, Modenformen und Dämpfungswerten
  • NVH-Untersuchungen – Analyse von Geräusch- und Schwingungseinflüssen in Fahrzeugen und Komponenten
  • Luft- und Raumfahrt – Strukturdynamische Untersuchungen an Flügeln, Rumpfsektionen oder Triebwerkskomponenten
  • Maschinenbau – Schwingungsanalysen an Maschinen, Getrieben, Pumpen und rotierenden Systemen
  • Windkanal - Im neuen Windkanal von BMW kommen Optomet Laser-Doppler-Vibrometer zur Erfassung von Schwingungen unter aerodynamischen Lasten zum Einsatz.

Laser-Scanning Vibrometer von Optomet

Optomet bietet eine Reihe von  Laser-Scanning Vibrometern für unterschiedliche Messanforderungen – von kompakten 1D-Systemen bis zu vollständig integrierten 3D-Lösungen. Die Geräte unterscheiden sich in Konfiguration, Frequenzbereich und Funktionsumfang

SMART Scan+ Laser-Doppler-Vibrometer von vorne und hinten

SMART Scan+

Das SMART Scan+ ist ein digitales Scanning-Laser-Vibrometer für flächenhafte Schwingungsmessungen. Das System kombiniert eine integrierte Kamera mit automatisiertem Punktscan und eignet sich für Modalanalysen, NVH-Untersuchungen und strukturdynamische Prüfungen.

Mehr über SMART Scan+ erfahren | SMART Scan+ Datenblatt (PDF)

SMART 3D-Scan Scanning-Laser Vibrometer

SMART 3D-Scan

Das SMART 3D-Scan Vibrometer erweitert das Scanning-Verfahren um die dreidimensionale Analyse von Schwingungen. 

Es erfasst pro Messpunkt simultan alle drei Schwingungsrichtungen: In-Plane- und Out-of-Plane-Messungen ermöglichen vollständige 3D-Modenformen auch für komplexe Strukturen.“

Mehr über SMART 3D-Scan erfahren | SMART 3D-Scan Datenblatt (PDF)

Full-Body Scan mit Scanning-Laser Vibrometern in einem Windkanal

SMART Full Body

SMART Full Body ist ein flexibles Messsystem, mit dem mehrere SMART Scan+ Vibrometer rund um das Prüfobjekt positioniert werden können. Dadurch lassen sich großflächige Strukturen aus verschiedenen Blickwinkeln erfassen. Alternativ kann auch ein einzelnes SMART Scan+ eingesetzt werden, dessen Messdaten über SMART Lab automatisch zu einer vollständigen Schwingungsform kombiniert werden.

Mehr über SMART Full Body erfahren

Laser-Scanning Vibrometer aus der CLASSIC Serie

Scanning Vibrometer (CLASSIC Serie)

Das Classic Scanning Vibrometer ist ein kompaktes Scanning-System. Im Unterschied zur SMART Serie ist es weniger modular erweiterbar und wird als vollständig konfiguriertes Gerät eingesetzt. Die große optische Apertur und die integrierte Videounterstützung ermöglichen stabile Messungen auch auf dunklen oder rauen Oberflächen sowie bei größeren Messabständen

Mehr über das SWIR Scanning Vibrometer erfahren | Datenblatt CLASSIC Scanning Vibrometer (PDF)

Scanning Vibrometer im Validierungsprozess

Die Validierung von FEM-Modellen ist ein zentraler Schritt, um sicherzustellen, dass eine Simulation das reale dynamische Verhalten eines Bauteils korrekt abbildet.  Laser-Scanning Vibrometer liefern hierfür flächenhafte Schwingungsdaten, die direkt mit den FEM-Ergebnissen verglichen werden können. Dabei werden Modenformen, Eigenfrequenzen und Dämpfungen überprüft und Abweichungen zwischen Modell und Realität identifiziert.

Im Validierungsprozess werden unter anderem folgende Schritte durchgeführt:

  • Vergleich von Simulation (FEM) und real gemessenen Schwingungsdaten
  • Überprüfung von Modenformen, Eigenfrequenzen und Dämpfungen
  • Abgleich von Randbedingungen, Materialparametern und Steifigkeiten
  • Sicherstellen, dass das reale Bauteil das simulierte Verhalten reproduziert
  • Identifikation und Bewertung von Abweichungen zwischen Modell und Realität

Warum ist dieser Abgleich wichtig?

Nur ein verifiziertes FEM-Modell ermöglicht zuverlässige Aussagen über das Strukturverhalten. Werden die simulierten und gemessenen Daten miteinander verglichen, können Modellparameter gezielt angepasst und optimiert werden. Dies führt zu schnelleren Entwicklungsprozessen und reduziert die Zahl notwendiger Iterationen.

3D-Modell eines Autos, welches in eine Software zur Schwingungsmessung geladen wurde

Optimaler Workflow mit Optomet SMART Lab

SMART Lab unterstützt den gesamten Validierungsprozess, da Simulation und Messung in einem konsistenten Koordinatensystem zusammengeführt werden. 3D-FEM-Modelle können direkt importiert werden, Messpunkte lassen sich automatisch auf die FEM-Knoten legen, und Abweichungen werden unmittelbar sichtbar.

SMART Lab bietet dafür:

  • Import von 3D-FEM-Modellen (z. B. NASTRAN) direkt in die Software
  • Messung direkt auf FEM-Knoten durch automatische Zuordnung der Scanning-Punkte
  • Exakte Platzierung aller Messpunkte auf den Simulationsknoten ohne manuelles Matching
  • Konsistentes Koordinatensystem für Simulation und reale Messdaten
  • Schnelles Erkennen von Abweichungen zwischen Simulation und Messung (Moden, Frequenzen, Dämpfung)

Mehr Infos zur SMART Lab Software

Vorteile der Validierung:

  • Nur ein valides FEM-Modell liefert belastbare Vorhersagen
  • Optimierung des FEM-Modells durch Abgleich mit realen Messdaten
  • Verkürzte Entwicklungszeiten
  • Weniger Iterationsschleifen in der Konstruktion

Einbindung in Automatisierung und Prüfstandsumgebungen

Laser Scanning Vibrometer lassen sich problemlos in bestehende Prüfstände, Automatisierungsumgebungen oder Messketten integrieren. Über offene Schnittstellen stehen alle Messdaten sowohl digital als auch analog zur Verfügung und können direkt von übergeordneten Systemen verarbeitet werden.

Schnittstellen und Integrationsmöglichkeiten:

  • Ethernet-Schnittstelle zur digitalen Übertragung von Geschwindigkeits-, Auslenkungs- und Beschleunigungsdaten
  • Analoge Ausgangskanäle zur direkten Einbindung in bestehende DAQ-Hardware
  • Offene Steuer- und Datenprotokolle für automatisierte Abläufe und externe Trigger
  • Flexibler Betrieb in teil- oder vollautomatisierten Messsystemen

Durch die Kombination aus digitalen und analogen Schnittstellen kann das Vibrometer sowohl als eigenständiges Messsystem als auch als Teil einer automatisierten Gesamtanlage betrieben werden.

FAQ: Laser-Scanning Vibrometer

In diesem Abschnitt finden Sie Antworten auf typische Fragen zu Messdauer, Punktdichte, Oberflächen, Referenzen, Software, Laserquellen und zur Integration in bestehende Mess- und Automatisierungsumgebungen.

Ein Single-Point Vibrometer misst die Schwingung an einem einzelnen Punkt entlang der Laserachse.
Ein Scanning Vibrometer lenkt den Laser automatisch über viele Messpunkte und erzeugt daraus eine flächenhafte Schwingungsform. Dadurch können Modenformen, Eigenfrequenzen und räumliche Verteilungen der Schwingung sichtbar gemacht werden.

Ja. Für dreidimensionale Schwingungsanalysen wird bei Optomet ein System aus drei Scanning Vibrometern eingesetzt, die gemeinsam als 3D-Scanning-Einheit arbeiten. Jedes Vibrometer misst die Schwingung aus einer eigenen Richtung. Die drei Systeme sind zeitlich synchronisiert, stimmen ihre Messpunkte aufeinander ab und tauschen während der Messung relevante Steuer- und Referenzsignale aus.

Aus den drei Geschwindigkeitskomponenten, die an jedem Messpunkt erfasst werden, berechnet das System die vollständige Bewegung in X-, Y- und Z-Richtung. Dadurch können komplexe 3D-Modenformen und räumliche Bewegungsrichtungen präzise dargestellt werden.

SMART 3D-Scan

Optomet Scanning Vibrometer arbeiten mit augensicheren Laserquellen.

Der unsichtbare Messlaser im SWIR-Bereich (1550 nm) ist nach Laserklasse 1 eingestuft (< 10 mW) und benötigt keine Schutzbrille. Einige Systeme können alternativ mit einem sichtbaren HeNe-Messlaser (632,8 nm) betrieben werden, der nach Laserklasse 2 klassifiziert ist (< 1 mW) und ebenfalls als augensicher gilt. Für die Ausrichtung wird zusätzlich ein sichtbarer Pilotlaser verwendet, ebenfalls Laserklasse 2 (< 1 mW). Alle verwendeten Laserquellen sind im normalen Messbetrieb sicher und in den technischen Datenblättern der jeweiligen Geräte spezifiziert.

Optomet verwendet je nach Anwendung unterschiedliche Laserquellen. Standardmäßig kommen SWIR-Laser (1550 nm) zum Einsatz, die eine hohe optische Empfindlichkeit ermöglichen und ohne Oberflächenvorbereitung auskommen. Alternativ können – abhängig vom Einsatzbereich – auch sichtbare HeNe-Laser (632,8 nm) verwendet werden. Die Auswahl der Laserquelle wird im Rahmen der technischen Abstimmung festgelegt.

Scanning Vibrometer messen die einzelnen Punkte grundsätzlich nacheinander. Der Laserstrahl wird automatisch über das definierte Messgitter geführt, und jeder Punkt wird separat erfasst. Über ein Referenzsignal werden die zeitlich versetzten Einzelmessungen anschließend phasenrichtig zueinander in Beziehung gesetzt, sodass eine vollständige Schwingungsform entsteht.

Bei Full Body Scans arbeiten mehrere Scanning Vibrometer parallel.
Jedes Gerät misst seine Punkte weiterhin sequentiell, aber die einzelnen Vibrometer erfassen unterschiedliche Bereiche des Objekts gleichzeitig. In SMART Lab werden alle Punkte anschließend räumlich und zeitlich zusammengeführt.

  • Ein einzelnes Scanning Vibrometer: Punkte werden nacheinander gemessen.
  • Full Body Scan (mehrere Vibrometer): mehrere sequentielle Scans laufen parallel und werden synchronisiert.

Die Anregung des Bauteils hängt vom Messverfahren und vom Ziel der Untersuchung ab. Für definierte, reproduzierbare Schwingungen werden häufig aktive Anregungsquellen genutzt – etwa ein Shaker, ein Modalhammer oder ein Piezoaktor. Bei betriebsnahen Messungen kann die Struktur auch durch reale Einflüsse angeregt werden, z. B. Motorlauf, Wind oder Prozesskräfte.

Typische Anregungsarten:

  • Modalhammer für impulsartige Anregungen
  • Shaker für definierte, frequenzvariable oder breitbandige Anregungen
  • Piezoaktoren für hochfrequente oder lokale Anregung
  • Schallfelder (z. B. Lautsprecher) für akustische Stimulation
  • Reale Betriebsbedingungen, wenn das Verhalten unter Last untersucht werden soll
  • Interner Signalgenerator (bei Optomet Scanning Vibrometern) als definierte, integrierte Anregungsquelle

Für Scanning Vibrometer steht mit SMART Lab bzw. OptoSCAN eine vollständig integrierte Softwarelösung zur Verfügung, die Messraster, Gerätesteuerung und Auswertung kombiniert. 

Ihre Nutzung ist jedoch nicht verpflichtend: Alle Messdaten können alternativ über digitale oder analoge Schnittstellen ausgegeben und in beliebigen externen Analyseumgebungen weiterverarbeitet werden.

Möglichkeiten der Nutzung:

  • SMART Lab / OptoSCAN / OptoGUI zur vollständigen Steuerung, Visualisierung und Auswertung
  • Externe Software (z. B. MATLAB, LabVIEW, Python, FEM-Tools oder kundenspezifische Lösungen) über offene Daten- und Steuerinterfaces
  • Analoge oder digitale Rohdatenausgabe (z. B. Geschwindigkeit, Beschleunigung, Auslenkung) zur direkten Weiterverarbeitung

Damit lässt sich das Vibrometer sowohl als vollständige integrierte Messlösung als auch flexibel als Datenquelle in bestehenden Analyse- oder Automatisierungssystemen einsetzen.

Scanning Vibrometer lassen sich über offene Schnittstellen in automatisierte Prüfstände und bestehende Messketten integrieren. Messdaten stehen sowohl digital als auch analog zur Verfügung und können direkt in externe Systeme übertragen werden.

Schnittstellen und Integration:

  • Gigabit-Ethernet für digitale Messdaten und Steuerkommandos
  • Analoge Ausgänge für Geschwindigkeit, Beschleunigung oder Auslenkung
  • Externe Trigger für synchrone Messabläufe
  • Offene Datenformate für die Weiterverarbeitung in kundenspezifischen Systemen
  • Kompatibel mit automatisierten Sequenzen, z. B. für Prüfstand- oder End-of-Line-Anwendungen

Damit kann das Vibrometer als eigenständiges Messsystem oder als Teil einer automatisierten Gesamtanlage betrieben werden.

Die Dauer einer Scanningmessung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der gewünschten Frequenzauflösung, der Anzahl der Messpunkte oder den zu untersuchenden Schwingungsfrequenzen. Für eine schnelle Übersicht kann das Messobjekt mit bis zu 50 Punkten pro Sekunde gescannt werden.

 

Die erforderliche Anzahl der Messpunkte hängt von der räumlichen Komplexität der zu untersuchenden Moden ab. Höhere Frequenzen besitzen kürzere Wellenlängen und mehr Knotenlinien, wodurch eine dichtere räumliche Abtastung nötig ist, um die Schwingungsformen korrekt zu erfassen.

Die SMART Scanning Vibrometer erfassen bis zu 512 × 512 Messpunkte über die definierte Messfläche. Damit lassen sich auch komplexe Strukturen vollständig und hochauflösend analysieren.

Nein. Die SWIR-Laser der Optomet Scanning Laser Doppler Vibrometer ermöglichen eine zuverlässige Messung ohne Reflektorfolie, selbst auf dunklen oder rauen Oberflächen. Durch die hohe Empfindlichkeit und das starke Rückstreusignal erreichen die Systeme ein stabiles und hohes Signal-Rausch-Verhältnis – auch bei anspruchsvollen Messbedingungen.

Das Scanning Vibrometer kann in einem großen Entfernungsbereich eingesetzt werden. Je nach Messaufbau und Objektgröße sind folgende Arbeitsabstände möglich:

  • Bis zu 100 m Abstand bei Standard-Scan-Anwendungen – ideal für größere Strukturen oder schwer zugängliche Messobjekte.
  • Minimaler Arbeitsabstand ab ca. 6,5 mm, wenn sehr kleine Objekte oder feine Details erfasst werden sollen.

Damit deckt das System sowohl Kurzdistanzmessungen im Mikrometerbereich als auch Langdistanzmessungen im industriellen Umfeld zuverlässig ab.

Ja. Die Optomet Software SMART Lab unterstützt den Import von 3D-Modellen. Anwender können ihre FEM-Geometrien einladen und Messpunkte exakt an den Positionen der FEM-Knoten platzieren. Dadurch lassen sich Messdaten und Simulation präzise vergleichen, sodass FEM-Modelle effizient validiert und optimiert werden können.

Ein Optomet Scanning Laser Vibrometer deckt einen sehr großen Größenbereich ab:

  • Sehr kleine Strukturen < 1 mm², z. B. MEMS-Bauteile
  • Große Objekte > 10 m², etwa Gehäuse, Maschinenbauteile oder größere Komponenten

Mit der Optomet SMART Serie können zudem mehrere Scanning Vibrometer synchron vernetzt werden. Dadurch sind auch Messungen an kompletten Fahrzeugen oder Flugzeugen möglich („Full-Body Vibrometry“).

Mit nur einem Gerät lassen sich Frequenzen von DC bis 50 MHz erfassen – geeignet für langsame Schwingungen ebenso wie für sehr hochfrequente dynamische Prozesse.

Verwandte Begriffe & Wissen

Laserquellen
Grundlagen der in der Vibrometrie eingesetzten Laserarten – Helium-Neon-, SWIR- und fasergekoppelte Systeme.

Laser Doppler Vibrometrie
Aufbau, Funktionsweise und Anwendungsbereiche der Laser-Doppler-Vibrometrie.

Schwingungsmessung
Methoden, Messaufbau und Auswertung von Schwingungsdaten in Forschung und Industrie.

Doppler Effekt
Physikalisches Prinzip der Laser-Doppler-Vibrometrie – Grundlage für präzise Geschwindigkeitsmessung.

Signalverarbeitung
Analyse von Schwingungsdaten mittels FFT, Frequenzbereichsauswertung und Echtzeitverarbeitung.

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Laser-Vibrometrie wird SMART
Ein System – unbegrenzte Möglichkeiten

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LASER-VIBROMETRIE
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